Jugend

Rainer Maria Rilke

 

I

Herbst
Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.

Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.

Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.

Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.

 

II

Der Panther
Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, dass er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille -
und hört im Herzen auf zu sein.

 

III

Archäiser Torso Apollos

Wir kannten nicht sein unerhörtes Haupt,
darin die Augenäpfel reiften. Aber
sein Torso glüht noch wie ein Kandelaber,
in dem sein Schauen, nur zurückgeschraubt,

sich hält und glänzt. Sonst könnte nicht der Bug
der Brust dich blenden, und im leisen Drehen
der Lenden könnte nicht ein Lächeln gehen
zu jener Mitte, die die Zeugung trug.

Sonst stünde dieser Stein entstellt und kurz
unter der Schultern durchsichtigem Sturz
und flimmerte nicht wie Raubtierfelle;

und bräche nicht aus allen seinen Rändern
aus wie ein Stern: denn da ist keine Stelle,
die dich nicht sieht. Du mußt dein Leben ändern.

 

IV

Der Auszug des verlorenen Sohnes

Nun fortzugehn von alledem Verworrnen
das unser ist und uns doch nicht gehört,
das, wie das Wasser in den alten Bornen
uns zitternd spiegelt und das Bild zerstört;
von allem diesen, das sich wie mit Dornen
noch einmal an uns anhängt - fortzugehn
und Das und Den,
die man schon nicht mehr sah
(so täglich waren sie und so gewöhnlich)
auf einmal anzuschauen: sanft, versöhnlich
und wie an einem Anfang und von nah
und ahnend einzusehn, wie unpersönlich,
wie über alle hin das Leid geschah
von dem die Kindheit voll war bis zum Rand -
Und dann doch fortzugehen, Hand aus Hand
als ob man ein Geheiltes neu zerrisse,
und fortzugehn: wohin? Ins Ungewisse
weit in ein unverwandtes warmes Land,
das hinter allem Handeln wie Kulisse
gleichgültig sein wird: Garten oder Wand;
und fortzugehn: warum? Aus Drang, aus Artung,
aus Ungeduld, aus dunkler Erwartung,
aus Unverständlichkeit und Unverstand:
Dies alles auf sich nehmen und vergebens
vielleicht Gehaltnes fallen lassen, um
allein zu sterben, wissend nicht warum –

Ist das der Eingang eines neuen Lebens?

Fire arier fra Kongens Fald

Johannes V. Jensen

 

I Blodbadet

Der lå mange Hoveder nu, de sad på den blodige Jord på den blodige Jord som Svømmere, der træder Vande. Blodet flød ud over Torvet og dannede en figur som et kæmpestort Bogstav.

 

II Otte Iversens Fald

Otte kom ad stigen til Susannas lille Jomfrukammer, hun ledte ham ved Hånden. Her, hvor det frie Sommernatslys faldt ind ad Lugen, saae Otte, hvor hun var dejlig mørk og hvid som Natten og Dagen, et Solbarn fra en Verden han ikke kendte – se hun var skinnende hvid og skygget af gylden Brunhed, som havde hun været helt solbrændt, før hun voksede til og blev hvid. Og hendes Blod var som Natten og Dagen, vildt og uskyldigt –Otte bøjede sig blændet af hendes Glød, han skræmmedes ind i sig selv og mindedes AneMette. Men jo mere dødelig sorgfuld han blev, des rigere strålede Susannas Følelse, Fryd og Ængstelse, hun blev lyksalig ved denne lyssky Smærte, hun elskede ham, fordi han tav og havde Øjnene fulde af fremmed Fortvivlelse. Tre Gange lokkede hun ham lysende af Ømhed med sin gulbrunt skyggede Barm, og tre Gange veg han tilbage, som skulle han dø. Indtil han sønderknust og hemmeligt grædende tog hende i Favn

 

III Kongen falder

Det er i al Evighed sandt, at Danmark ligger mellem de to blaa Have, grønt om Sommeren, rustent om Høsten og hvidt under Vinterhimlen. De danske Strande viser sig vidunderligt vinkende, Agrene derinde runder sig fortroligt, de klædes med Korn og fælder Kornet igen. Solen staar i Vifter over Bakkerne ved Limfjorden, hvor Vestenvinden blæser hjemligt; Dagens Veksel i Danmark er altid forskellig og altid den samme. De smaa Fjorde og Bifjorde gentager Danmark hundrede Gange, Øresund er som en Port indtil det endelige Land. Her rinder Aaerne ud mod Havet, Skovene gror i Havets Nærhed, du ser en Maage, du øjner en sættende Hare i Heden, Sol og Sorgfrihed det er Danmark.

Og da nu Kongen havde forladt sit Land forsaavidt han havde været helt henne i Visheden om at han forlod det, saa blev Tanken om Danmark saa stærk i hans Hjærte, at han ikke kunne forlade det.

 

IV Den danske Død

Og han fløj i oprejst Stilling i den lyse Nat og dalede ombord paa Lykkens Skib. De sejlede paa Havet under Maanens og Stjærnernes Lys. Og da de havde sejlet let og længe, kom de til Lykkens Land. Det lave Land, der har den vidunderlige Sommer. Du mærker med lukkede Øjne den søde Lugt af Jordens Grønsvær, Landet er blødt og grønt som en frisk Seng i Havet, Fødeseng, Dødsseng. Himlen hvælver sig med Forkærlighed over det, Skyerne staar stille over det. Bølgerne rækker ind og klapper den lyse Strand. To blaa Have bejler til Kysterne, hvor Sandet er fint, og hvor den magre Græsbund er pikket med lutter runde, brogede Sten I Landet er en Fjord, der aldrig glemmes. Der staar Solens Støtter. Landets Kyster og Øer viser sig med vidunderlig Ynde i Havet. Fjordene synger og Sundene er som Porte ind til Overflødighedens Land. Her er alting dybt farvet, Jorden er grøn, grøn, og Himlen mødes med Havet i blaa Stemning. Det er den store Sommers Land, Dødens Land.

I Felt a Funeral in My Brain

Emily Dickinson

 

 

I

I should not dare to leave my friend,
Because — because if he should die
While I was gone — and I — too late —
Should reach the Heart that wanted me —

If I should disappoint the eyes
That hunted — hunted so — to see —
And could not bear to shut until
They "noticed" me — they noticed me —

If I should stab the patient faith
So sure I'd come — so sure I'd come —
It listening — listening — went to sleep —
Telling my tardy name —

My Heart would wish it broke before —
Since breaking then — since breaking then —
Were useless as next morning's sun —
Where midnight frosts — had lain!

 

II

I felt a Funeral, in my Brain,
And Mourners to and fro
Kept treading — treading — till it seemed
That Sense was breaking through —

And when they all were seated,
A Service, like a Drum —
Kept beating — beating — till I thought
My Mind was going numb —

And then I heard them lift a Box
And creak across my Soul
With those same Boots of Lead, again,
Then Space — began to toll,
As all the Heavens were a Bell,
And Being, but an Ear,
And I, and Silence, some strange Race
Wrecked, solitary, here —

And then a Plank in Reason, broke,
And I dropped down, and down —
And hit a World, at every plunge,
And Finished knowing — then —

 

III

The saddest noise, the sweetest noise,
The maddest noise that grows, —
The birds, they make it in the spring,
At night's delicious close.

Between the March and April line —
That magical frontier
Beyond which summer hesitates,
Almost too heavenly near.

It makes us think of all the dead
That sauntered with us here,
By separation's sorcery
Made cruelly more dear.

It makes us think of what we had,
And what we now deplore.
We almost wish those siren throats
Would go and sing no more.

An ear can break a human heart
As quickly as a spear,
We wish the ear had not a heart
So dangerously near.

 

IV

How still the Bells in Steeples stand
Till swollen with the Sky
They leap upon their silver Feet
In frantic Melody!

 

Am Abend
Georg Trakl
 
I
Der Abend
Mit toten Heldengestalten
Erfüllst du Mond
Die schweigenden Wälder,
Sichelmond --
Mit der sanften Umarmung
Der Liebenden,
Den Schatten berühmter Zeiten
Die modernden Felsen rings;
so bläulich erstrahlt es
Gegen die Stadt hin,
Wo kalt und böse
Ein verwesend Geschlecht wohnt,
Der weißen Enkel
Dunkle Zukunft bereitet.
Ihr mondverschlungnen Schatten
Aufseufzend im leeren Kristall
Des Bergsees.
 
II
Die Nacht
Dich sing ich wilde Zerklüftung,
Im Nachtsturm
Aufgetürmtes Gebirge;
Ihr grauen Türme
Überfließend von höllischen Fratzen,
Feurigem Getier,
Rauhen Farnen, Fichten,
Kristallnen Blumen.
Unendliche Qual,
Daß du Gott erjagtest
Sanfter Geist,
Aufseufzend im Wassersturz,
In wogenden Föhren.
 
Golden lodern die Feuer
Der Völker rings.
Über schwärzliche Klippen
Stürzt todestrunken
Die erglühende Windsbraut,
Die blaue Woge
Des Gletschers
Und es dröhnt
Gewaltig die Glocke im Tal:
Flammen, Flüche
Und die dunklen
Spiele der Wollust,
Stürmt den Himmel
Ein versteinertes Haupt.
 
III
Unterwegs
Am Abend trugen sie den Fremden in die Totenkammer;
Ein Duft von Teer; das leise Rauschen roter Platanen;
Der dunkle Flug der Dohlen; am Platz zog eine Wache auf.
Die Sonne ist in schwarze Linnen gesunken; immer wieder kehrt dieser vergangene Abend.
Im Nebenzimmer spielt die Schwester eine Sonate von Schubert.
Sehr leise sinkt ihr Lächeln in den verfallenen Brunnen,
Der bläulich in der Dämmerung rauscht. O, wie alt ist unser Geschlecht.
Jemand flüstert drunten im Garten; jemand hat diesen schwarzen Himmel verlassen.
Auf der Kommode duften Äpfel. Großmutter zündet goldene Kerzen an.
 
O, wie mild ist der Herbst. Leise klingen unsere Schritte im alten Park
Unter hohen Bäumen. O, wie ernst ist das hyazinthene Antlitz der Dämmerung.
Der blaue Quell zu deinen Füßen, geheimnisvoll die rote Stille deines Munds,
Umdüstert vom Schlummer des Laubs, dem dunklen Gold verfallener Sonnenblumen.
Deine Lider sind schwer von Mohn und träumen leise auf meiner Stirne.
Sanfte Glocken durchzittern die Brust. Eine blaue Wolke
Ist dein Antlitz auf mich gesunken in der Dämmerung.
Ein Lied zur Guitarre, das in einer fremden Schenke erklingt,
Die wilden Hollunderbüsche dort, ein lang vergangener Novembertag,
Vertraute Schritte auf der dämmernden Stiege, der Anblick gebräunter Balken,
Ein offenes Fenster, an dem ein süßes Hoffen zurückblieb –
Unsäglich ist das alles, o Gott, daß man erschüttert ins Knie bricht.
 
O, wie dunkel ist diese Nacht. Eine purpurne Flamme
Erlosch an meinem Mund. In der Stille
Erstirbt der bangen Seele einsames Saitenspiel.
Laß, wenn trunken von Wein das Haupt in die Gosse sinkt.
 
IV
Grodek
Am Abend tönen die herbstlichen Wälder
Von tödlichen Waffen, die goldnen Ebenen
Und blauen Seen, darüber die Sonne
Düstrer hinrollt; umfängt die Nacht
Sterbende Krieger, die wilde Klage
Ihrer zerbrochenen Münder.
Doch stille sammelt im Weidengrund
Rotes Gewölk, darin ein zürnender Gott wohnt
Das vergoßne Blut sich, mondne Kühle;
Alle Straßen münden in schwarze Verwesung.
Unter goldnem Gezweig der Nacht und Sternen
Es schwankt der Schwester Schatten durch den schweigenden Hain,
Zu grüßen die Geister der Helden, die blutenden Häupter;
Und leise tönen im Rohr die dunklen Flöten des Herbstes.
O stolzere Trauer! ihr ehernen Altäre
Die heiße Flamme des Geistes nährt heute ein gewaltiger Schmerz,
Die ungebornen Enkel.
Sommer var det
J. P. Jacobsen
 
I Sommer
 Sommer var det, midt paa Dagen, i et Hjørne af Hegnet.
 
 
II Varme
Det var trykkende hedt, Luften flimrede af Varme, og saa var det saa stille.
 
 
III Regn
…paa et gammelt Muldvarpeskud, der var blevet ganske lysegraat af Tørke. Pludselig kom der en lille rund, mørk Plet paa det lysegraa Muld, een til, tre, fire, mange, flere endnu, hele Tuen var ganske mørkegraa. Luften var lutter lange, mørke Streger, Bladene nikkede og svaiede, og der kom en Susen, der gik over til Syden; det øste Vande ned.
      Alting glimtede, gnistrede, spruttede. Blade, Grene, Stammer, Alting glindsede af Væde; hver lille Draabe, der faldt paa Jord, paa Græs, paa Stenten, paa Hvadsomhelst, splintredes og stænke-des bort i tusind fine Perler. Smaa Draaber hang lidt hist og blev til store Draaber, dryppede ned her, samledes med andre Draaber, blev smaa Strømme, blev borte i smaa Furer, løb ind i store Huller og udaf smaa, seilede bort med Støv, med Splinter og Løvstumper, satte dem paa Grund, gjorde dem flot, snurrede dem rundt og satte dem paa Grund igjen. 
 
 
IV Længsel
Du Blomst i Dug!
Du Blomst i Dug!
Hvisk mig Drømmene dine.
Er der i dem den samme Luft,
Den samme selsomme Elvelandsluft,
Som i mine?
Og hvisker, sukker og klager det der
Gjennem døende Duft og blundende Skjær,
Gjennem vaagnende Klang, gjennem spirende Sang:
I Længsel,
I Længsel jeg lever!
 
V Morgen
De fulgtes ad ud i den friske Morgen. Sollyset jublede henover Jorden, Duggen funklede, tidligt vaagne Blomster straalede, Lærken kvidrede høit oppe under Himlen, Svalerne jog gjennem Luf-ten. Han og hun gik bort over den grønne Toft mod Banken med den gulnende Rug, de fulgte Sti-en, der løb der igjennem; hun gik foran, ganske langsomt, og saae over Skulderen tilbage paa ham, og de talte og loe.